Nicht lange schnacken, sondern einfach mal in die Pötte und ins Tun kommen!
Dieser geschätzte Gastbeitrag ist von Christian Hueske!
Was wäre, wenn ich es einfach mache, wenn ich mich einfach trauen und es einfach durchziehen würde? Ich kenne diese Frage selbst sehr gut, weil ich Sie mir auch schon häufig gestellt habe.
Und irgendwie komme ich immer auf die selbe Antwort: „Ja es wäre cool, wenn ich es einfach machen würde!“ Doch es schließt sich gleich die Frage nach dem Wie an, eine viel zielführendere und spannendere Frage.
Doch bevor wir dazu kommen, erst einmal zu den psychologischen Grundlagen, die bei einer solchen Entscheidung ablaufen.
Wenn Sie sich diese Frage stellen, ob Sie etwas machen sollen oder auch nicht, müssen Sie abwägen und entscheiden. Wenn Sie zögern, etwas zu tun, dann ist es in der Regel, weil Sie Angst haben vor etwas. Möglicherweise, dass ihre körperliche Unversehrtheit in Gefahr ist, wenn Sie zum Beispiel vom 10 Meter Turm springen wollen. Doch das ist jedoch nicht die Hauptangst, die uns in der Regel davon abhält etwas zu tun.
Die Hauptangst ist die Gefahr, dass unser Selbstbild ins Wanken gerät oder wir die Selbstachtung vor uns verlieren.
Egal was Sie tun wollen, die Gefahr ist immer da, dass Sie scheitern. Das ist von einem Motivationstrainer jetzt vielleicht eine etwas ernüchternde Aussage, aber es ist die Wahrheit.
Was also tun?
Zunächst sollten Sie sich in der konkreten Situation fragen, besteht jetzt eine konkrete Gefahr, eine konkrete Bedrohung für meine körperliche Unversehrtheit, mein Selbstbild oder meine Selbstakzeptanz?
Wenn Sie diese Frage mit Ja beantworten müssen, dann sollten Sie sofort überlegen, wie Sie die Situation lösen oder ob es vielleicht wirklich schlauer wäre, es nicht zu tun. Sollten Sie zu der Schlussfolgerung kommen, dass keine konkrete Gefahr besteht, dann können Sie handeln und in die Umsetzung kommen.
In meiner täglichen Praxis stelle ich fest, dass das Bewusstsein über den Nutzen von Angst wichtig ist. Wir haben nicht nur Angst vor körperlichen Schmerzen, sondern ebenfalls vor Veränderung des Selbstbildes oder der eigenen Selbstakzeptanz. Dieses Wissen bringt Klarheit und Zielstrebigkeit.
Doch das reicht häufig nicht aus, denn mutig zu handeln heißt nicht, angstfrei zu sein. Es heißt, trotz dieser Angst handeln zu können.
3 konkrete Werkzeuge
Dafür gibt es Werkzeuge, die funktionieren und Ihnen dabei helfen, ins Tun zu kommen. Hier sind drei meiner liebsten:
1. Fokus verändern:
Ein extrem mächtiges Tool. Wenn Sie Ihre Perspektive ändern, sehen plötzlich nicht nur die Gefahren und Risiken, sondern auch die Chancen und Gelegenheiten, wie Sie aus Situationen unbeschadet herauskommen können.
Sollten Sie also einmal in einer Angstsituation stecken, die Sie lähmt und nicht ins Handeln kommen lässt, achten Sie einmal auf ihren Fokus.
Worauf konzentrieren Sie sich gerade?
Was nehmen Sie gerade in Ihren Fokus?
Optimalerweise wissen Sie vor der Situation genau, was Sie wollen und können sich dann darauf besinnen. Ein Beispiel: Angenommen Sie sind auf einer Messe und möchten neue Kontakte knüpfen. Die ersten drei Gespräche waren eher schlecht und Sie haben Ablehnung erfahren. Wenn Sie jetzt in jedes neue Gespräch immer mit der Angst auf weitere schlechte Gespräche hineingehen oder aufgrund dieser drei Erlebnisse gar keine Gespräche mehr führen, dann hat Sie ihre Angst im Griff und ihr Fokus liegt auf den Problemen und Fehlern.
Wenn Sie aber Ihren Fokus aktiv steuern, können Sie Ihre Gedanken auf Ihr Ziel konzentrieren – nämlich neue Kontakte und dementsprechend viele weiterführende Chancen auf der Messe. Ihr Erfolg wird sicher ein anderer sein.
2. Ins Hier und Jetzt kommen
Die Übung sorgt dafür, dass Ihre Gedanken in der Gegenwart bleiben und weder in die Zukunft noch in die Vergangenheit schweifen. Denn nur in der Gegenwart können Sie ihr Schicksal bestimmen und ihr Leben aktiv steuern.
Diese Übung ist also eine Kombination mit der ersten bereits erwähnten Maßnahme. Und so geht’s:
Sie bewegen sich durch den Raum, in dem Sie gerade sind und zählen für sich alle Gegenstände auf, die Sie gerade sehen. Zusätzlich sagen Sie noch dazu die Farbe, die der Gegenstand hat.
Zum Beispiel: Wand weiß, Stuhl blau, Schreibtisch grau, Teppich grün etc. Das machen Sie so schnell wie möglich für 30 bis 60 Sekunden. Sie werden merken, dass Ihre Gedanken sich auf nichts Anderes mehr konzentrieren können als auf das Hier und Jetzt.
Kombinieren Sie das mit dem Fokus auf Ihr Ziel, dann haben Sie ein hervorragendes Tool, um Ängste zu überwinden, die Sie lähmen und vom Handeln abhalten.
3. ins Tun kommen mit der 3-Sekunden-Regel
Sie bietet einen Rahmen, den Sie nutzen können, um dafür zu sorgen, dass Ihr lähmender Angstzustand nicht zu groß wird und Sie ins Handeln kommen.
Sehr gut geeignet zum Beispiel, wenn Sie fremde Menschen ansprechen möchten und dabei ein mulmiges Gefühl haben. Sie zählen einfach im Kopf leise bis drei und gehen dann sofort los oder nehmen den Hörer in die Hand und wählen. So hat die Angst kaum eine Chance, größer und mächtiger zu werden, da Sie sich innerhalb von drei Sekunden in die Situation begeben.
Da es ratsam ist, immer mit heißem Herzen, aber auch mit kühlem Kopf zu handeln, sollten Sie diese Regel nur in Fällen anwenden, bei denen Sie wissen, dass keine wirkliche Gefahr besteht und Sie sich gedanklich auf die Situationen vorbereitet haben – in diesem Beispiel vielleicht mit einem schönen Eröffnungssatz, der das Gespräch angenehm einleitet.
Viel Spaß und viel Erfolg beim Anwenden dieser drei Maßnahmen.
Christian Hueske ist Experte für Motivation und mentale Stärke. Seine Leidenschaft ist es, Menschen dabei zu helfen, ihr „eigenes Ding zu machen“ und mit heißem Herzen und kühlem Kopf ihre persönliche Bestleistung zu erreichen. Aus diesem Grund ist er zuerst Fußballtrainer in Bundesligakreisen und danach Motivations-Trainer geworden.