Positive Psychologie und Coaching bilden eine natürliche Synergie – und dazu eine, die jeder auch für sich einsetzen kann (hier sind 3 Tipps dazu).
In diesem Artikel gebe ich Ihnen eine kurze Erklärung über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen „normalem“ Coaching und dem auf der Positiven Psychologie basierendem. Nicht nur für Coaches interessant, sondern auch für Sie als möglichen Kandidaten, der sich im Dschungel des Coaching-Marktes einen für Sie passenden Coach aussuchen möchte/muss.
Was haben Positive Psychologie und Coaching gemeinsam?
Positive Psychologie Coaching bietet einen deutlich anderen Ansatz als die traditionelle Psychotherapie. Viele Menschen (auch Sie?) lindern ihre Leiden, indem sie sich auf das konzentrieren, was mit ihren Gedanken und ihrem Verhalten nicht stimmt. Sie tun dies, weil sie nie gelernt haben, bewusst und mit Nachhaltigkeit glücklicher zu werden.
Positive Psychologie und Coaching haben tatsächlich einiges gemeinsam. In erster Linie handeln beide aus dem Glauben heraus, dass Menschen grundsätzlich gesund, einfallsreich und motiviert sind, zu wachsen.
Beide Felder arbeiten mit gesunden Menschen und versuchen nicht, die Rolle der Therapie zu erfüllen. Darüber hinaus fördert keiner von beiden das Ignorieren negativer Gefühle im blinden Streben nach ständigem Glück. Beide erkennen den Wert negativer Emotionen und nutzen ihn zur Förderung des individuellen Wachstums.
Darüber hinaus legen beide großen Wert auf persönliches und berufliches Wachstum. Sie versuchen, zum Selbstbewusstsein des Einzelnen beizutragen, damit er ein Leben in größerer Erfüllung führen kann.
Positive Psychologie und Coaching: Unterschiede?
Durch die Kombination von Intuition und Verantwortlichkeit von Coachings und den forschungsgestützten Lösungen der Positiven Psychologie können Menschen ein starkes Wachstum erzielen, das keiner der beiden individuell erzielen kann.
Lassen Sie mich ein einfaches Beispiel aus meiner eigenen Praxis vorstellen: Ein sehr mächtiges Prinzip des Coachings ist, dass Bewusstheit nützliche Veränderungen hervorbringt. Indem Sie Ihr eigenes Bewusstsein für Ihre ansonsten häufig unbewussten Gewohnheiten und Muster erhöhen und lernen, Ihr Leben aus einer objektiveren Perspektive zu sehen, können Sie besser entscheiden, wie Sie Ihr Leben leben möchten.
Erkenntnis kann ungemütlich sein
Allerdings treffen Menschen oft auf Hürden, weil sie häufig nicht mögen, was sie über sich selbst lernen. Durch ein aus-dem-Wege-Gehen dieses Wissens stehen sie sich damit selbst im Weg, was ihren eigenen Fokus und die Freiheit der Entscheidung im eigenen Leben angeht.
Und hier kommt die Positive Psychologie ins Spiel.
Es gibt Übungen wie z. B. den „self-compassion letter“ (Brief über Selbstliebe), die es einem Menschen ermöglichen, ohne ständige Kritik zu lernen, seinen eigenen inneren Kritiker zur Mitarbeit zu bringen und sich selbst zu motivieren. Das Training von Selbstliebe (im nicht-egoistischen Sinne) durch positiv psychologische Übungen kann der Klient ohne weitere Instruktionen oft höhere Bewusstseinsebenen erreichen. Auch ohne Drogen. 😉
Dies ist nur ein kleines Beispiel für die Kombination von Coaching und Positiver Psychologie und wie sie im Einklang verwendet werden können.
Die Rolle der Forschung
Praktiker der Positiven Psychologie empfehlen die Interventionen, die von der Forschung unterstützt werden, weil die Ansätze wissenschaftlich validiert sind und es viel einfacher ist, einen Aktionsplan von Anfang an zu visualisieren und auch nachzuhalten.
Dennoch hat Coaching auch ohne die Positive Psychologie eine lange Geschichte des Erfolgs. Coaches schließen häufig andere Wissenschaften mit ein, wenn sie Klienten helfen, über sich selbst zu lernen und dieses Wissen anzuwenden. Vieles, was im Coaching gelandet ist, hat seinen Ursprung in der Psychotherapie und durch Coaching Einzug in die Büroräume gehalten, so dass Wege zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz nicht mehr nur über eine Therapie gegangen werden müssen.
Coaching führt in der Regel weg von Ratschlägen. Es nutzt Übungen, um Kunden beim Wachsen zu helfen und bietet einen geschützten Rahmen, um sie zu begleiten. Dieser integrative Aspekt des Coachings – kombiniert mit der Flexibilität der Positiven Psychologie, die in jedem Bereich eingesetzt werden kann – ermöglicht die Synergie, die als Positive Psychologie Coaching bekannter wird.
Der Positive Psychologie Coach
Oberflächlich betrachtet, sehen „normales“ Coaching oder das auf Positiver Psychologie basierende Coaching für einen Kunden nicht unterschiedlich aus. Der Positive Psychologie Coach verfolgt jedoch (optimalerweise) lebenslanges Lernen im Bereich der Positiven Psychologie. Indem er sich mit Forschung, Literatur, den Forschern selbst und anderen Experten aus dem Feld beschäftigt.
„Normale“ Coaches sind nicht so stark an die empirischen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse gebunden. Ihre Techniken und Methoden basieren somit hauptsächlich auf eigenen Erfahrungen, Konferenzen, Supervision oder anderem Austausch mit Kollegen, bei denen sie von den anekdotischen Erfahrungen anderer lernen.
Insofern ist keine Richtung besser oder schlechter. Coaches, die sich dem Feld der Positiven Psychologie verschrieben haben, beziehen nur zusätzlich zu den eigens gemachten Erfahrungen wissenschaftlich überprüfte und von anderen bereits angewandte Erkenntnisse dazu.
Fazit
Ob Sie auf dieser Seite gelandet sind, weil Sie als Coach einen neuen Impuls oder eine neue Richtung Ihrer Praxis suchen oder als potentieller Kunde fragen, ob Positive Psychologie und Coaching zusammen „besser“ sind – es kommt letztlich auf Ihr Ziel an.
Nicht jeder Coach, der zertifiziert ist und eine Latte an Ausbildungen hat, ist gleich ein für Sie erfolgreicher Coach.
Nicht jeder „ungelernte“ Coach ohne Ausbildung ist gleich ein Griff ins Klo und pure Geldverschwendung.
Meine Meinung ist jedoch, dass ein Coach sich bestmöglich auf seinen Kunden einstellen und weiterbilden sollte. Auch über die in den Coachings gemachten Erfahrungen hinaus. Die Positive Psychologie bietet dafür viele Schnittstellen und eine ernsthafte, strenge Forschung hinter ihren Übungen, Interventionen und Aufgaben.
Und sie macht viel Spaß…! 🙂
Für einen schönen (aber englischen) Einstieg in das Thema Positive Psychologie und Coaching möchte ich zwei Bücher empfehlen, die von Robert Biswas-Diener stammen, einem Mann, der beide Welten wunderbar miteinander vereint und vorantreibt. Viel Spaß beim Lesen.