Leidenschaft ist der einzige Redner, welcher immer überzeugt.
–François VI. Duc de La Rochefoucauld.

Haben Sie auch einen Menschen in Ihrem Freundeskreis, der Sie inspiriert und mit verrückten Ideen versorgt? Oder sind sogar Sie es selbst, der anderen von kreativen Geistesblitzen, verrückten Sperenzien und Möglichkeiten erzählt?

Niemand von uns hat nur eine Art von Menschen um sich herum. Aber wenn Sie darüber nachdenken, nach welchen Begegnungen Sie guter Dinge sind, voller Energie und Lust, Ihre eigenen Ziele zu verfolgen oder sich neue zu setzen, kommen Sie sicher schnell auf einen Nenner: es sind die leidenschaftlichen Menschen, die Sie motivieren und auf Möglichkeiten hinweisen denn auf Gefahren und etwaige Schwierigkeiten.

Menschen, die uns nicht nur nach dem Mund reden

Menschen, die sich unsere Pläne zuerst anhören, sich in unsere Perspektive versetzen und dann selber leidenschaftlich beginnen, mitzudenken, vielleicht sogar mitzuspinnen – genau diese reißen uns mit und bringen uns weiter, lassen uns Feuer fangen.

Doch Vorsicht: Die stetigen Ja-Sager können ebenso wachstumshemmend sein wie ihre Kompagnons, die Nein-Sager.

Das Rezept ist hier simpel: es ist ansteckend, wenn wir mit Menschen reden, die leidenschaftlich über die Dinge berichten, die sie tun. Die Lust, sofort selber Bäume auszureißen, steigt schnell, wenn uns diese Art von energetischem Schaffenseifer gegenüber steht.

Ich meine nicht jene Taten, die die Großen dieser Welt vollbracht haben. Die lesen sich schön und lassen hoffen, sind aber vielfach weit von dem entfernt, was wir uns (vorerst) zutrauen.

Ich spreche von kleinen Dingen: einer „verrückten“ Reise, dem Ansprechen einer bewunderten Person, dem Mitternachtspicknick mit der oder dem Liebsten. Assoziationen zünden neue Ideen in uns.

Leidenschaft ist ansteckend. Sie braucht eine Umgebung, die sie verkörpert, die ihr Raum gibt. Und um das herzustellen, sind Menschen essentiell, die uns bei unseren leidenschaftlichen Vorhaben unterstützen und an das glauben, an das wir glauben. Menschen, die so große Träume haben wie wir – oder größere.

Nicht nur werden diese Menschen Sie inspirieren und in Ihnen neue Ideen zünden. Diese leidenschaftlichen Personen werden Sie in dem Glauben konditionieren, dass das zu tun, was Sie lieben, normal ist. Egal wie groß der Widerstand auch sein mag.

Sie stellen eigene Grenzen in Frage und bekommen eine Ahnung von dem, was möglich ist.

Weil es andere scheinbar auch können.
Und auch tun.

Leidenschaft ist überall gleich – und doch so verschieden

Manchmal muss man ein wenig suchen, um die Menschen zu finden, die solch ein Feuer versprühen. Das Schöne: es ist egal, aus welcher Ecke der Welt sie kommen, welchem Beruf sie nachgehen oder welchen Hintergrund sie haben. Denn diese Menschen versprühen die Leidenschaft, die sogar in uns die Lust entstehen lässt an dem Thema, dass sie umtreibt, selbst wenn wir vorher gar nicht unbedingt hinterher waren.

Weil sie voller Inbrunst darüber berichten. Ständig, überall und mit oft wedelnden Händen…
Weil
sie Dinge tun, die verrückt und gleichermaßen wundervoll sind.
Weil sie nicht nur darüber reden, sondern dem nachgehen, was in ihnen brennt und in ihnen verankert ist.

Früh übt sich der DJEin Maler, der völlig in seinen Bildern aufgeht, mag vielleicht die kreative Seite in uns wecken.

Ein Fotograf, der nicht nur reist, sondern mit seinen Fotos Geschichten erzählt und uns die Lust am Weltenbummeln wieder weckt.

Die Schwiegermutter, die uns den Bauch mit dem leckersten Käsekuchen der Welt füllt und von dessen einfachem Rezept schwärmt, weckt den Bäcker (oder Genießer) in uns.

Oder ein befreundeter DJ, der eine völlig andere Musiksparte mit Leidenschaft spielt und uns damit alte Lieblingshits ins Gedächtnis ruft und damit einen Glücksmoment verschafft. Oder eine seltenes glücksspendendes Kopfhörererlebnis…

Letztlich ist es egal, ob die Menschen, die uns von etwas abhalten wollen, eines unserer Ziele als nicht realistisch betrachten, uns nur schützen wollen oder selber Angst haben vor ihrer (oder unserer) eigenen Courage: wir bereuen am Ende die Dinge, die wir nicht getan haben…

Denn wenn wir im Moment des Tuns glücklich und leidenschaftlich waren – was gäbe es zu bereuen?

Übrigens: eines der wunderbarsten Videos im Internet mit einem der leidenschaftlichsten Menschen, die ich kenne, ist TEDs „Benjamin Zander on music and passion„.

Das kann zu Tränen rühren…

Foto: Zanini und superUbO