Würden Sie auch gerne Ihre Prioritäten ändern und joggen oder meditieren, schwimmen oder zumindest spazierengehen, am liebsten sogar regelmäßig?

Geht es Ihnen am Ende des Tages aber auch so, dass Sie keine Energie dafür übrig haben, obwohl Sie wissen, wie wichtig es Ihnen eigentlich ist und wie gut es Ihrer Gesundheit täte?

Dann lesen Sie weiter und nutzen Sie die folgende leichte und kurze Übung, um Ihre Prioritäten zu überprüfen.

Warum überhaupt Prioritäten setzen? Nutzen und Kosten.

Prioritäten sind die Rangordnung von Aufgaben, Zielen oder Aktivitäten, die nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit bewertet werden, um die effektivste und effizienteste Nutzung von Ressourcen zu gewährleisten.

Zum Beispiel: Stellen Sie sich vor, Ihr Haus brennt – in diesem Moment ist das Löschen des Feuers Ihre oberste Priorität, nicht das Auffinden Ihrer Lieblingssocken.

Prioritäten sind das A und O für ein erfülltes und produktives Leben. Sie helfen Ihnen, Ihre Aufgaben und Ziele nach Wichtigkeit und Dringlichkeit zu ordnen, sodass Sie die richtigen Entscheidungen treffen und Ihre Zeit effektiv nutzen können.

Das Setzen von Prioritäten bringt viele Vorteile mit sich, wie zum Beispiel eine bessere Work-Life-Balance, ein höheres Maß an Zufriedenheit und die Fähigkeit, auf Ihre langfristigen Ziele hinzuarbeiten.

Versäumen Sie es, Prioritäten zu setzen, riskieren Sie nicht nur Ihre Zeit, sondern auch wertvolle Ressourcen und möglicherweise Ihren (beuflichen und privaten) Erfolg.

Ohne klare Prioritäten verlieren Sie leicht den Fokus und verschwenden Zeit an weniger wichtige Aufgaben, während entscheidende Projekte auf der Strecke bleiben.

Dies führt unweigerlich zu erhöhten Kosten und verpassten Chancen.

Wie kriegen Sie also einen guten Überblick über das, was sich lohnt, zu verfolgen?

Prioritäten setzen heißt auch: Sammeln

1. Erstellen Sie eine Liste. Schreiben Sie darauf alle Ihnen momentan wichtigen Aktivitäten. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Ja, auch Ihre Neujahr-Liste.

Beispiel:
  • 2x wöchentlich mind. 5km laufen
  • spazierengehen am Abend
  • einen Fachartikel pro Tag lesen
  • mit dem Fahrrad zur Arbeit
  • mittwochs kicken gehen
  • Super-/Intervention mit Ausbildungsgruppe
  • am Wochenende gemütlich Roman (weiter)lesen, z.B. im Café
  • nur 1x in der Woche Fleisch essen
  • Oma 1x die Woche anrufen

 

2.  Vergeben Sie Punkte. Schreiben Sie vor jede der Tätigkeiten eine Zahl von 1-10 oder vergeben Sie insgesamt 100%, damit am Ende nicht hinter jeder Aktivität eine 10 steht. Sie werden sehen, dass Ihnen nicht alles gleich wichtig ist, denn das wäre unrealistisch, oder?

Beispiel:

  • (6) 2x wöchentlich mind. 5km laufen
  • (4) spazierengehen am Abend
  • (7) einen Fachartikel pro Tag lesen
  • (6) mit dem Fahrrad zur Arbeit
  • (8) mittwochs kicken gehen
oder…
  • (20%) Super-/Intervention mit Ausbildungsgruppe
  • (25%) am Wochenende gemütlich Roman (weiter)lesen, z.B. im Café
  • nur 1x in der Woche Fleisch essen
  • (30%) Oma 1x die Woche anrufen

 

3. Streichen Sie weg. Überprüfen Sie, was Ihnen wirklich wichtig ist und vor allem warum.

Welche Tätigkeiten möchten Sie machen, weil es Ihnen warm wird um’s Herz und weil Sie wirklich wollen? Welche Aktivitäten halten Sie dagegen nur davon ab, sich auf die für Sie wirklich wichtigen zu fokussieren und konsequent an ihnen dran zu bleiben? Streichen Sie letztere weg.

Radikal.

Beispiel:

  • (6) 2x wöchentlich mind. 5km laufen (vielleicht erst einmal klein anfangen)
  • (4) spazierengehen am Abend (lieber zu Fuß zum Bahnhof anstatt mit dem Bus)
  • (7) einen Fachartikel pro Tag lesen (großer Mehrwert für Job, auf dem neusten Stand im Fach bleiben, immer Thema für Smalltalk)
  • (6) mit dem Fahrrad zur Arbeit (zu viele Ausreden: Wetter, Fahrrad kaputt, im Sommer durchgeschwitzt zur Arbeit kommen; außerdem würde ich das nur machen, weil die Kollegen auch radeln)
  • (8) am Wochenende gemütlich Roman (weiter)lesen, z.B. im Café (runterkommen, Zeit nehmen für Erholung, Fantasie beflügeln; Termin setzen, sonst fällt es immer hinten runter)
  • (8) mittwochs kicken gehen (nicht so langweilig wie Laufen; Freunde gleichzeitig treffen)

4. Wiedervorlage – Änderungen sind möglich. Haben Sie keine Angst, dass Sie nun etwas in Stein gemeißelt haben. Prioritäten können sich ändern, neue Aktivitäten können Ihnen in den Sinn kommen, andere wegfallen.

Das hat auch viel mit Ihren Stärke zu tun (hier finden Sie Ihre Stärken heraus).

Nehmen Sie sich Ihre Liste einmal die Woche vor (z.B. Sonntagmorgen) und schauen Sie, was in Ihnen noch anklingt und bei welchen Tätigkeiten Sie doch halbherziger sind als gedacht.

3 weitere Übungen zum Üben des besseren Setzen von Prioritäten

Meistern Sie das Prioritätensetzen mit diesen 3 effektiven Übungen:

Eisenhower-Methode: Unterscheiden Sie zwischen dringend und wichtig

Diese bewährte Technik hilft Ihnen, Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit zu kategorisieren.

Teilen Sie Ihre Aufgaben in vier Quadranten ein: dringend und wichtig, wichtig aber nicht dringend, dringend aber nicht wichtig, und weder dringend noch wichtig. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die dringenden und wichtigen Aufgaben, bevor Sie zu den anderen Quadranten übergehen.

Michael Tomoff - Positive Psychologie und Coaching - Eisenhower-Matrix und Prioritäten setzen

80/20-Regel: Identifizieren Sie die entscheidenden Aufgaben

Die 80/20-Regel, auch bekannt als Pareto-Prinzip, besagt, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Anstrengungen resultieren. Identifizieren Sie die Aufgaben, die den größten Einfluss auf Ihre Ziele haben, und konzentrieren Sie sich auf diese. So setzen Sie Ihre Ressourcen effizient ein und erzielen schneller Fortschritte.

ABC-Methode: Ordnen Sie Aufgaben nach Priorität

Listen Sie alle Ihre anstehenden Aufgaben auf und weisen Sie jedem eine Prioritätsstufe zu:

  • A für die wichtigsten,
  • B für mittlere Priorität und
  • C für die niedrigsten.

Bearbeiten Sie die A-Aufgaben zuerst, bevor Sie zu den B- und C-Aufgaben übergehen. Diese Methode sorgt für Klarheit und eine zeitliche Struktur, was die Bearbeitung Ihrer Aufgaben betrifft.

Und jetzt steht nur noch eine Frage im Raum: Was streichen Sie schon heute von Ihrem vollen Programm?

 

Literatur

Covey, S. R. (1994). First things first: To do list for managing time. Free Press.