Viele psychologische Studien haben sich mit dem Thema Selbstwert beschäftigt und dessen Wichtigkeit immer wieder bewiesen. In diesem Artikel finden Sie einige wichtige Erkenntnisse und vor allem Lösungen zur Steigerung.

Selbstwert ist ein Konzept, das in der Psychologie schon Jahrzehnte untersucht wird und dessen Bedeutung für das emotionale Wohlbefinden und die allgemeine Lebensqualität nicht zu unterschätzen ist.

Der Selbstwert bezieht sich auf das Empfinden von Wert und Würde, das eine Person in sich selbst hat. Eine hohe Selbstwertschätzung ist entscheidend für ein gesundes Selbstbild, eine positive Einstellung zu sich selbst und ein erfolgreiches Leben insgesamt.

Auswirkungen von Selbstwert

Leider ist es so, dass viele Menschen unter niedriger Selbstachtung leiden. Ein geringes Selbstwertgefühl kann zu vielen Problemen führen, wie z.B.

  • Depressionen und Angstzustände
  • mangelnde Selbstachtung und geringes Selbstbewusstsein
  • Unsicherheit und Minderwertigkeitsgefühle
  • Schwierigkeiten bei der Beziehungsbildung oder -aufrechterhaltung und dem Auftreten von vermehrten Konflikten
  • Probleme bei der Karriereentwicklung und beruflichem Erfolg
  • Abhängigkeiten und Suchtverhalten

Höhere Motivation und bessere Leistung

Ein gesundes Selbstwertgefühl beeinflusst unser Handeln und Verhalten. Eine Studie von Marsh und Hau (2003) zeigte, dass Schüler mit einem hohen Selbstwertgefühl eine höhere Motivation und eine bessere Leistung in der Schule aufweisen.

Geringeres Risiko für Depression

Auch unser emotionales Wohlbefinden wird beeinflusst. Eine Studie von Robins, Tracy, Trzesniewski, Potter und Gosling (2002) ergab, dass Menschen mit einem höheren Selbstwert eine positivere Einstellung zu sich selbst und ein höheres Selbstbewusstsein aufweisen und somit ein geringeres Risiko haben, an Depressionen zu erkranken.

Soziale Beziehungen aufbauen und pflegen

Baumeister und Leary (1995) fanden heraus, dass Menschen mit einem gesunden Selbstwert eine positivere Einstellung zu sich selbst haben, was ihnen hilft, bessere Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Ein Grund dafür liegt darin, dass diese Menschen tendenziell eher bereit sind, sich in sozialen Situationen zu engagieren. Außerdem fühlen sie sich wertgeschätzt und wertvoll, was es ihnen zusätzlich erleichtert, positive und gesunde Beziehungen aufzubauen.

Eine Person mit einem niedrigen Selbstvertrauen kann sich auch unsicher und unwohl in sozialen Situationen fühlen und sich zurückziehen, anstatt sich zu engagieren. Dies kann dazu führen, dass sie weniger Freunde hat und einsamer ist, was ihr Selbstwertgefühl weiter verringert.

Selbstwert ist steigerbar

Die gute Nachrichht: Der eigene Selbstwert ist nicht statisch, sondern kann im Laufe des Lebens durch verschiedene Ereignisse und Erfahrungen beeinflusst werden.

Muris, Meesters und van den Berg (2002) fanden heraus, dass das Selbstwertgefühl im Laufe des Lebens einer natürlichen Evolution unterliegt und dass es durchaus möglich ist, dass es sich im Laufe der Zeit verändert. Daher ist es wichtig, dass wir uns bemühen, unseren Selbstwert ständig zu fördern, um ein gesundes Selbstbewusstsein und eine positive Einstellung zu uns selbst zu bewahren.

Eine Förderung des Selbstwertes kann durch eine Reihe von Aktivitäten und Übungen erreicht werden, wie z.B. positive Selbstgespräche, Engagement in Aktivitäten, die Freude bereiten, Übernahme von Verantwortung für das eigene Leben und Lernen, Nein zu sagen. Es ist wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, um uns um unsere emotionale Gesundheit zu kümmern und uns bemühen, unseren Selbstwert zu stärken, um ein erfüllteres und glücklicheres Leben zu führen.

Und hier kommen weitere Lösungen.

Michael Tomoff - Positive Psychologie und Coaching - Lösungen

10 Lösungen für niedrigen Selbstwert

Glücklicherweise gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um sich besser aufzustellen. Hier sind einige Tipps:

  1. Achten Sie auf Ihre innere Sprache und arbeiten Sie an Ihren negativen Gedankenmustern. (Positive) Selbstgespräche beeinflussen das Selbstwertgefühl erheblich. (Kernis, 2003)
  2. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und Talente, anstatt sich auf Ihre Schwächen zu fokussieren. Es kann hilfreich sein, eine Liste Ihrer Erfolge und positiven Eigenschaften zu erstellen. (Linley, 2004)
  3. Finden Sie Unterstützung und Ermutigung bei Freunden, Familie, einem professionellen Therapeuten oder Coach. Eine positive soziale Unterstützung kann das Selbstwertgefühl stärken. (Baumeister, 1995)
  4. Setzen Sie realistische Ziele und arbeiten Sie daran, diese zu erreichen. Erfolge können das Selbstvertrauen stärken und zu einem positiveren Selbstbild führen. (Locke, 2002)
  5. Lernen Sie sich selbst besser kennen, indem Sie sich auf Selbstreflexion und Selbsterkenntnis konzentrieren. Dies kann Ihnen helfen, ein klareres Bild von sich selbst zu bekommen und Ihren Selbstwert zu steigern. (Gecas, 1982)
  6. Betrachten Sie Fehler als Gelegenheit zum Wachstum und zur Verbesserung. Eine positive Einstellung gegenüber Fehlern kann helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken. (Dweck, 2008).
  7. Pflegen Sie Ihre körperliche Gesundheit durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, das Selbstwertgefühl zu verbessern. (DeWall, 2006)
  8. Engagieren Sie sich in Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten. Ein Hobby oder eine Freizeitaktivität kann dazu beitragen, dass Sie sich besser fühlen und mehr Selbstvertrauen entwickeln. (Csikszentmihalyi, 1990)
  9. Praktizieren Sie Achtsamkeit, indem Sie sich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und Ihre Gedanken und Gefühle beobachten, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen. Achtsamkeit kann helfen, negative Gedankenmuster und Selbstzweifel zu reduzieren. (Brown, 2003)
  10. Versuche Sie, Ihre Komfortzone zu erweitern, indem Sie neue Erfahrungen machen und sich Herausforderungen stellen. Wenn Sie Erfolg haben, kann dies Ihr Selbstwertgefühl stärken und Ihnen das Vertrauen geben, dass Sie auch schwierige Aufgaben bewältigen können. (Bandura, 1997)

Kurz gesagt, ein gesundes Selbstwertgefühl ist ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden, unsere Beziehungen und unser Lebensglück. Wenn wir uns selbst schätzen und an uns glauben, können wir alles erreichen, was wir uns vornehmen.

Worauf warten Sie?

Selbstwert-Training durch Coaching

Auch ich beschäftige mich mit der Steigerung von Selbstwert. Und zwar auf wissenschaftlich überprüfte und bestätigte Art: mit Prozess- und Embodimentfokussierter Psychologie (PEP®) nach Dr. Michael Bohne.

Literatur:

Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. Freeman.

Baumeister, R. F., & Leary, M. R. (1995). The need to belong: Desire for interpersonal attachments as a fundamental human motivation. Psychological Bulletin, 117(3), 497-529.

Brown, K. W., & Ryan, R. M. (2003). The benefits of being present: Mindfulness and its role in psychological well-being. Journal of Personality and Social Psychology, 84(4), 822.

Csikszentmihalyi, M. (1990). Flow: The psychology of optimal experience. Harper & Row.

DeWall, C. N., & Baumeister, R. F. (2006). Alone but feeling no pain: Effects of social exclusion on physical pain tolerance and pain threshold, affective forecasting, and interpersonal empathy. Journal of Personality and Social Psychology, 91(1), 1-15.

Dweck, C. S. (2008). Mindset: The new psychology of success. Ballantine Books.

Gecas, V. (1982). The self-concept. Annual Review of Sociology, 8(1), 1-33.

Kernis, M. H. (2003). Toward a conceptualization of optimal self-esteem. Psychological Inquiry, 14(1), 1-26.

Linley, P. A., & Joseph, S. (2004). Positive psychology in practice. John Wiley & Sons.

Locke, E. A., & Latham, G. P. (2002). Building a practically useful theory of goal setting and task motivation: A 35-year odyssey. American Psychologist, 57(9), 705-717.

Marsh, H. W., & Hau, K. T. (2003). Unraveling the construct of academic self-concept and its effects: Why what we do matters. In N. Colangelo & S. G. Assouline (Eds.), Handbook of educational psychology (pp. 121-138). Routledge.

Muris, P., Meesters, C., & van den Berg, P. (2002). Self-esteem in normal children: Stability and change. Personality and Individual Differences, 33(4), 597-604.

Robins, R. W., Tracy, J. L., Trzesniewski, K. H., Potter, J., & Gosling, S. D. (2002). Global self-esteem across the lifespan. Psychological Science, 13(3), 171-175.